Sonnenbrand im Gesicht? Jetzt bloß nichts falsch machen

Sonnenbrand – niemand braucht ihn, niemand will ihn. Dieses brennende Gefühl, die spannungsgeladene, gerötete und sich schälende Haut ist mehr als unangenehm. Doch besonders heikel wird es, wenn nicht der Rücken oder die Schultern betroffen sind, sondern das Gesicht. Plötzlich sieht man aus wie eine überreife Tomate – und die Urlaubsstimmung ist dahin. Was hilft wirklich bei einem Sonnenbrand im Gesicht? Ist Make-up überhaupt erlaubt? Und welche Inhaltsstoffe bringen die gerötete, gereizte Haut schnell wieder ins Gleichgewicht?

Warum trifft es das Gesicht so häufig?

Das Gesicht ist der Sonne nahezu ständig ausgesetzt. Anders als der Körper, den man mit Kleidung oder Schatten schützen kann, bleibt die Gesichtshaut fast immer unbedeckt. Hinzu kommt: Gesichtshaut ist besonders dünn, empfindlich und reagiert sehr sensibel auf UV-Strahlung. Je heller dein Hauttyp, desto schneller tritt der Schaden ein. Gerade Menschen mit wenig Melanin, also wenig natürlichem Hautschutz, sind besonders gefährdet.

Aber auch wer einen dunkleren Teint hat, sollte sich nicht in Sicherheit wiegen. UV-Strahlen dringen tief in die Haut ein und können auch dort Schaden anrichten, wo man es nicht sofort sieht. In den Bergen, am Wasser oder bei bewölktem Himmel wird die Strahlung zudem oft unterschätzt. Der Wind kühlt die Haut, doch die Sonne tut weiter ihre Arbeit – lautlos, aber effektiv.

Was passiert bei einem Sonnenbrand?

Sonnenbrand ist im Kern eine Entzündungsreaktion der Haut. UVB-Strahlen zerstören Zellen in der obersten Hautschicht, wodurch der Körper beginnt, mit Wärme, Rötung, Schwellung und Schmerz zu reagieren. Die stärksten Symptome treten oft erst Stunden nach dem Sonnenbad auf. In schweren Fällen können Blasen entstehen, und die Haut beginnt sich nach einigen Tagen zu schälen.

Besonders im Gesicht ist diese Art der Hautschädigung problematisch. Die dünne Haut ist nicht nur empfindlich, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im Erscheinungsbild und Selbstbewusstsein. Neben dem akuten Schmerz drohen langfristige Schäden, die oft unterschätzt werden.

Die möglichen Folgen

Ein Sonnenbrand im Gesicht kann deutliche Spuren hinterlassen. Mit jedem Mal, das die Haut verbrannt wird, erhöht sich das Risiko für vorzeitige Hautalterung. UV-Strahlen zerstören die Strukturproteine Kollagen und Elastin, was zu Falten, erschlaffter Haut und einem fahlen Teint führen kann. Auch Pigmentstörungen treten häufig auf. Besonders nach wiederholten Sonnenbränden entstehen unregelmäßige, dunkle Flecken, die sich nur schwer wieder entfernen lassen.

Ernst zu nehmen ist vor allem das erhöhte Risiko für Hautkrebs. Jeder Sonnenbrand zählt – denn UV-Schäden akkumulieren sich über die Jahre. Auch wenn nicht jeder Sonnenbrand sofort eine Katastrophe bedeutet, ist er doch ein Mosaikstein in einem potenziell gefährlichen Gesamtbild.

Erste Hilfe, wenn das Gesicht brennt

Wenn du merkst, dass deine Haut nach einem Tag in der Sonne spannt, gerötet ist oder sogar schmerzt, solltest du sofort reagieren. Der erste Schritt lautet: raus aus der Sonne und die betroffene Hautstelle schonen. Anschließend hilft es, die Haut sanft zu kühlen. Ein weiches, feuchtes Tuch oder ein Thermalwasserspray aus dem Kühlschrank sind ideal. Wichtig ist, direkte Kälte wie Eiswürfel zu vermeiden – sie können die gereizte Haut zusätzlich schädigen.

Danach braucht die Haut vor allem eines: Feuchtigkeit. Greife zu einem milden After-Sun-Produkt mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera, Panthenol oder Thermalwasser. Diese Stoffe helfen, die Haut zu beruhigen, spenden Feuchtigkeit und unterstützen die Regeneration. Auch Hyaluronsäure ist ein wertvoller Helfer, da sie Wasser in der Haut bindet und Trockenheit entgegenwirkt.

Zusätzlich solltest du viel trinken, denn eine gut durchfeuchtete Haut regeneriert sich schneller. Wasser, ungesüßter Tee oder eine leichte Schorle können die Mikrozirkulation anregen und die Heilung fördern.

Und wie steht’s mit Make-up?

Eine der häufigsten Fragen nach einem Sonnenbrand im Gesicht lautet: Darf ich Make-up auftragen? Die Antwort ist situationsabhängig. Bei starkem Sonnenbrand mit Bläschen oder sich schälender Haut sollte auf Make-up verzichtet werden. Die Gefahr, dass die Haut zusätzlich gereizt oder sogar infiziert wird, ist zu groß.

Ist der Sonnenbrand hingegen nur leicht und die Rötung bereits im Abklingen, kannst du zu leichten Produkten greifen. BB-Cremes mit integriertem Lichtschutzfaktor oder speziell für empfindliche Haut entwickelte getönte Tagescremes sind hier eine gute Wahl. Achte darauf, dass die Produkte frei von Alkohol, Duftstoffen und schweren Ölen sind.

Beim Abschminken gilt: sanft vorgehen. Nutze ein mildes Reinigungsöl oder eine reizfreie Reinigungsmilch, damit die Haut über Nacht zur Ruhe kommt.

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Achtung: Vermeide diese Wirkstoffe

So sehr man versucht ist, zur gewohnten Pflegeroutine zu greifen – bei Sonnenbrand im Gesicht ist Vorsicht geboten. Verzichte konsequent auf Peelings, sei es mechanisch oder chemisch. Auch Wirkstoffe wie Retinol, Fruchtsäuren (AHA/BHA), hochdosiertes Vitamin C oder alkoholhaltige Produkte haben jetzt Sendepause. Sie können die bereits geschädigte Hautbarriere weiter reizen oder entzündliche Reaktionen hervorrufen.

Ebenfalls ungeeignet sind stark fettende oder okklusive Cremes wie Vaseline oder Kokosöl. Sie versiegeln die Haut und verhindern, dass Hitze und Entzündung abklingen. Auch Hausmittel wie Quarkmasken sind kritisch zu sehen: Sie können Keime enthalten und die Haut noch stärker irritieren.

Hautpflege in der Regenerationsphase

Nach einigen Tagen klingt der Sonnenbrand in der Regel ab, doch die Haut bleibt noch lange empfindlich. Jetzt ist der Moment gekommen, auf besonders milde, pflegende und regenerierende Produkte umzusteigen. Empfehlenswert sind Formulierungen mit:

  • Panthenol – beruhigt die Haut und fördert die Heilung.
  • Ceramide – stärken die Hautbarriere.
  • Squalan – wirkt pflegend und feuchtigkeitsbewahrend, ohne zu reizen.
  • Niedrig dosiertes Niacinamid – hilft bei der Regeneration und hemmt Entzündungen.
  • Centella Asiatica (Tigergras) – wirkt stark entzündungshemmend, antioxidativ und unterstützt die Wundheilung.
  • Reisextrakt – wirkt hautberuhigend, antioxidativ und unterstützt die natürliche Regeneration der Hautbarriere.

Diese Wirkstoffe helfen, die geschädigte Hautbarriere wieder aufzubauen und Entzündungen abklingen zu lassen. Verzichte weiterhin auf reizende Inhaltsstoffe und gönn deiner Haut eine Ruhepause. Je nach Schweregrad des Sonnenbrands kann es ein bis zwei Wochen dauern, bis die Haut wieder belastbar ist.

Produkte wie eine beruhigende Repair-Creme oder ein leichter Hyaluron-Booster sind in dieser Phase ideal. Auch Sprays mit Thermalwasser können zur täglichen Erfrischung und Beruhigung beitragen.

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Vorbeugung: Das A und O

Am besten ist es natürlich, Sonnenbrand gar nicht erst entstehen zu lassen. Und das bedeutet: Sonnenschutz ist nicht nur etwas für den Strandurlaub, sondern eine tägliche Pflicht. Selbst im Winter oder bei bewölktem Himmel dringen UV-Strahlen durch Wolken und Fensterscheiben – besonders die langwellige UVA-Strahlung ist das ganze Jahr aktiv und für Hautalterung verantwortlich.

Wähle einen Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 50, und achte darauf, dass er sowohl gegen UVA- als auch gegen UVB-Strahlen schützt. Ob du eine Creme, ein Fluid oder ein Spray bevorzugst, hängt von deinem Hauttyp ab. Für empfindliche Haut gibt es speziell entwickelte Produkte ohne Duftstoffe und mit besonders leichter Textur.

Trage den Sonnenschutz großzügig auf – und zwar als letzten Schritt deiner morgendlichen Pflegeroutine, vor dem Make-up. Nach zwei Stunden, sowie nach dem Schwitzen oder Schwimmen, sollte er erneuert werden. Dabei wichtig: Nachcremen verlängert nicht die Schutzzeit, sondern stellt nur den ursprünglichen Schutz wieder her.

Zusätzliche Schutzmaßnahmen

Auch wenn du konsequent Sonnenschutz trägst, solltest du weitere Maßnahmen in deinen Alltag integrieren. Ein breitkrempiger Hut schützt Stirn, Augenpartie und Wangen. Eine Sonnenbrille mit UV-Filter bewahrt nicht nur deine Augen, sondern auch die zarte Haut rundherum. Und wenn es sich einrichten lässt, solltest du zwischen 11 und 15 Uhr den Schatten bevorzugen – in dieser Zeit ist die UV-Belastung am höchsten.

Mit dem nötigen Wissen, der richtigen Pflege und etwas Voraussicht kannst du sonnige Tage unbeschwert genießen – und deiner Haut bleibt der Sonnenbrand erspart.

Bildquellen

  • Young woman applying sunscreen on her face while at the beach: AleksandarNakic / istock

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