Pilates vs. Gewichtheben: Welches Workout ist der perfekte Fit für dich?

„Gym Rat“ oder „Pilates Princess“ – was ist besser?

Aktiv zu sein und sich sportlich zu betätigen war noch nie so angesagt wie heute – soziale Medien quellen über vor Fitness-Content und Workout-Inspiration. Während die einen ihre Muskeln mit kontrollierten, zitternden Bewegungen auf dem Pilates-Reformer herausfordern, stemmen andere mit Leidenschaft schwere Gewichte im Gym. Besonders auf Plattformen wie TikTok und Instagram spaltet sich die Fitness-Community: Solltest du lieber zur „Gym Rat“ oder zur „Pilates Princess“ werden?

Die Entscheidung ist nicht immer leicht – doch keine Sorge: Wir zeigen dir, welches Training wirklich zu dir passt und wie du dein persönliches Fitnessziel erreichst.

Warum diese Frage?

Im Jahr 2024 hat ClassPass in seinem Fitness-Trendreport Pilates als das am meisten gebuchte Workout weltweit genannt – und das zum zweiten Mal in Folge. Gewichtheben hingegen ist laut demselben Bericht das am schnellsten wachsende Sportsegment unter Frauen. Doch was, wenn du dich zwischen den beiden nicht entscheiden kannst?

Beide Trainingseinheiten sind effektive Methoden, um Fitnessziele zu erreichen, aber sie verfolgen unterschiedliche Ansätze. Während das Gewichtheben auf das schnelle Aufbauen von Muskelmasse und Kraft abzielt, bietet Pilates ein sanfteres Training, das auf Ausdauer, Körperhaltung und Flexibilität setzt.

Die Entscheidung, welches Workout das richtige für dich ist, hängt von deinen persönlichen Zielen, deinem Fitnesslevel und deinen Vorlieben ab. Aber lass uns etwas tiefer eintauchen und die Vor- und Nachteile beider Methoden untersuchen, um dir zu helfen, deine Wahl zu treffen.

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Die Kraft des Gewichthebens

Vorteile

Der wohl größte Vorteil des Gewichthebens ist der Aufbau von Muskelmasse und die Verbesserung der allgemeinen körperlichen Stärke. Aber die Vorteile gehen weit über das sichtbare Muskelwachstum hinaus. Gewichtheben hat positive Auswirkungen auf die Knochendichte, was besonders für ältere Menschen oder Frauen wichtig ist, die ein höheres Risiko für Osteoporose haben.

Zusätzlich fördert Gewichtheben auch den Stoffwechsel, da der Muskelaufbau den Grundumsatz steigert und der Körper mehr Kalorien im Ruhezustand verbrennt. Dies kann beim Gewichtsmanagement sehr hilfreich sein.

Außerdem hat Gewichtheben einen positiven Einfluss auf das Selbstbewusstsein. Viele, die regelmäßig Gewichte heben, berichten von einem deutlich stärkeren Gefühl der Selbstsicherheit, das nicht nur im Fitnessstudio, sondern auch im Alltag spürbar wird. Es bietet auch zahlreiche mentale Vorteile, da es Disziplin und Durchhaltevermögen fördert.

Nachteile

Wie bei jeder Trainingsform gibt es auch beim Gewichtheben einige potenzielle Nachteile. Ein häufig genannter Punkt ist das Verletzungsrisiko. Wenn falsche Techniken oder übermäßige Gewichte verwendet werden, kann dies zu ernsthaften Verletzungen führen.

Jedoch kann dies durch die richtige Schulung und das Fokussieren auf die Technik weitgehend vermieden werden. Zudem kann unzureichendes Aufwärmen oder Dehnen vor dem Training das Verletzungsrisiko erhöhen, da der Körper auf intensivere Belastung nicht vorbereitet ist.

Ein weiterer Nachteil des Gewichthebens ist, dass es in der Fitnesswelt oft mit extremen Körperbildern und Klischees assoziiert wird. Diese Stereotypen können abschreckend wirken, besonders für diejenigen, die sich nicht mit dem klassischen Bild eines Fitness-Enthusiasten identifizieren. Dennoch wird zunehmend erkannt, dass Gewichtheben auch für Frauen und ältere Menschen von großem Nutzen ist.

Fitness-Mythen

Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Frauen durch Gewichtheben zu muskulös werden. Tatsächlich ist der Muskelaufbau bei Frauen aufgrund der niedrigeren Testosteronwerte eine viel langsamere Angelegenheit, sodass eine stark muskulöse Figur nur durch gezielte Ernährung und intensives Training entsteht.

Ein weiterer Irrtum ist, dass Gewichtheben nur etwas für junge Männer ist. Das Gegenteil ist der Fall: Auch im höheren Alter kann Gewichtheben helfen, die Muskulatur zu erhalten und die Knochengesundheit zu verbessern.

Training mit freien Gewischten oder mit Maschinen, was ist besser für Frauen?
Viele glauben, dass Frauen vom Gewichtheben schnell zu muskulös werden – dabei braucht sichtbarer Muskelaufbau viel Zeit und gezieltes Training

Pilates: Flexibilität und Körperbewusstsein

Vorteile

Pilates hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Popularität erlangt, und das aus gutem Grund. Diese Trainingsmethode zielt darauf ab, Flexibilität, Stabilität und Körperbewusstsein zu fördern. Sie konzentriert sich auf die Stärkung der Rumpfmuskulatur, was zu einer besseren Haltung und einer stabileren Körpermitte führt.

Durch die Betonung auf Beweglichkeit und Koordination kann Pilates auch eine therapeutische Wirkung auf Gelenk- und Rückenschmerzen haben. Es ist eine gelenkschonende Methode, die den Körper auf sanfte Weise fordert und gleichzeitig die Muskulatur in einem größeren Bewegungsradius stärkt.

Pilates kann sowohl auf einer Matte als auch an speziellen Geräten, den sogenannten Reformern, durchgeführt werden, was den Einstieg entweder in Gruppenstunden oder als individuelles Training ermöglicht. Es eignet sich besonders für Menschen, die sich nach einer Verletzung rehabilitieren oder die ihre Beweglichkeit und Haltung verbessern wollen.

Nachteile

Obwohl Pilates eine effektive Methode zur Förderung von Flexibilität und Körperbewusstsein ist, ist es möglicherweise nicht die beste Wahl für diejenigen, die hauptsächlich an Muskelaufbau oder Gewichtsreduktion interessiert sind.

Pilates konzentriert sich weniger auf das schnelle Verbrennen von Kalorien oder das gezielte Aufbauen von Muskelmasse. Es ist eher eine Ergänzung zu intensiveren Trainingsformen wie Gewichtheben oder Ausdauertraining, wenn das Ziel die Verbesserung der allgemeinen Fitness ist.

Fehlannahmen über Pilates

Ein häufig verbreiteter Irrtum in Bezug auf Pilates ist, dass es die Muskeln „verlängert“. Tatsächlich geht es bei Pilates darum, die Muskeln in einem größeren Bewegungsbereich zu stärken, was die Beweglichkeit und die Stabilität fördert, aber nicht zu einer Verlängerung der Muskulatur führt.

Pilates stärkt die Stabilitätsmuskeln, insbesondere im Bereich der Körpermitte, und fördert eine bessere Körperhaltung. Es ist eine hervorragende Methode, um das Gleichgewicht und die Koordination zu verbessern.

Pilates Reformer ist kein Trendsport
Pilates stärkt die tief liegenden Stabilitätsmuskeln, verbessert Haltung, Beweglichkeit und Koordination, indem es den Körper in einem größeren Bewegungsradius effizienter arbeiten lässt

Welche Wahl solltest DU treffen?

Die Wahl zwischen Gewichtheben und Pilates hängt letztlich von deinen persönlichen Zielen und Vorlieben ab. Wenn du Muskelmasse aufbauen, die allgemeine Kraft steigern und deinen Stoffwechsel ankurbeln möchtest, ist Gewichtheben die bessere Wahl. Es hilft nicht nur, Muskeln aufzubauen, sondern bietet auch langfristige gesundheitliche Vorteile wie eine verbesserte Knochendichte und einen schnelleren Stoffwechsel.

Wenn dein Fokus jedoch eher auf Flexibilität, Körperbewusstsein und Stabilität liegt, ist Pilates eine ausgezeichnete Wahl. Es ist ideal, wenn du Gelenkprobleme oder Rückenschmerzen hast und gleichzeitig die Beweglichkeit und Koordination verbessern möchtest. Pilates ist zudem eine großartige Ergänzung zu einem umfassenden Trainingsprogramm, um das Gleichgewicht und die Haltung zu fördern.

Kann man Pilates und Gewichtheben kombinieren?

Pilates und Gewichtheben müssen sich nicht ausschließen – im Gegenteil, sie ergänzen sich sogar ideal. Wer beide Trainingsformen kombiniert, profitiert von einem ganzheitlichen Fitnessprogramm: Durch gezieltes Krafttraining entwickelst du Muskelmasse und Knochendichte, während Pilates deine Tiefenmuskulatur aktiviert, die Gelenke schont und muskuläre Dysbalancen ausgleicht.

Diese Kombination kann nicht nur deine sportliche Leistung steigern, sondern auch Verletzungen vorbeugen und die Regeneration unterstützen. Ob du nun abwechselnd trainierst oder Pilates als aktives Recovery-Element nach dem Gewichtheben nutzt – beide Methoden zusammen helfen dir, langfristig stark, beweglich und ausgeglichen zu bleiben.

Letztlich gilt: Die beste Trainingsroutine ist die, die zu dir und deinem Lebensstil passt – und dich motiviert, dranzubleiben. Wer sagt denn, dass du dich entscheiden musst?

Bildquellen

  • Pilates vs. Gewichtheben: skynesher / istock

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