Matcha vs. Kaffee: Welcher Wachmacher ist wirklich besser?

Es ist ein grauer Montagmorgen, du fühlst dich müde und energielos, und der Gedanke an die Arbeit lässt dich noch trüber werden. Doch bevor du dich in den Arbeitsalltag stürzt, brauchst du dringend einen Koffein-Kick. Die Entscheidung fällt schnell: Ein Drink-To-Go muss her. Der Klassiker, der zuverlässige Kaffee, oder doch ein Matcha-Latte, der etwas andere Wachmacher? Zwei Getränke, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Doch welches ist eigentlich das bessere Getränk? Welches ist gesünder und passt besser zu deinem Lifestyle?

Zwei Kulturen, zwei Geschichten

Kaffee blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Entdeckt wurde er – so sagt man – im 9. Jahrhundert in Äthiopien. Heute ist er in fast jedem Land der Welt allgegenwärtig. Er ist das Getränk der Kreativen, der Pendler, der Nachtschichtarbeiter. Kaffee hat sich zur globalen Kult-Substanz entwickelt, mit unzähligen Zubereitungsarten und einem riesigen Markt.

Matcha hingegen hat seine Wurzeln in der japanischen Teezeremonie und reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Das grüne Pulver wird aus gemahlenen, speziell angebauten Teeblättern hergestellt und ist nicht nur ein Getränk, sondern Teil einer Philosophie. Ruhe, Achtsamkeit, Fokus – das ist Matcha. Kein Wunder, dass sich gerade in unserer hektischen Welt immer mehr Menschen zu diesem stillen Kraftspender hingezogen fühlen.

Was steckt drin? Der Nährstoffvergleich

Auf den ersten Blick sind beide Getränke recht harmlos: wenig Kalorien, keine Fette, keine Kohlenhydrate (es sei denn, man süßt oder „vermilcht“ sie). Doch der Teufel – oder vielmehr der Booster – steckt im Detail.

Nährstoff (pro Portion) Kaffee (240 ml) Matcha (60 ml)
Kalorien ca. 2 kcal ca. 5 kcal
Koffein 95 mg 38–88 mg
Eiweiß 0,3 g 1 g
Fett 0,5 g 0 g
Kohlenhydrate 0 g 1 g
Antioxidantien Hoch Sehr hoch

Während Kaffee fast ausschließlich durch sein Koffein wirkt, bringt Matcha eine ganze Palette zusätzlicher Wirkstoffe mit: L-Theanin für entspannte Wachheit, EGCG als starkes Antioxidans, Chlorophyll für Zellschutz.

Kaffee, Tee oder Energydrinks - die meisten Menschen brauchen Koffein, um über den Tag zu kommen. Doch ab wann wird es gefährlich?Quelle: Alina Alekseeva/ istock
Matcha ist eher ein Allrounder, Kaffee ein Spezialist für den schnellen Schub

Wie wirken die beiden Getränke?

Beide Getränke liefern Koffein und helfen dabei, wach zu bleiben, doch der Weg, auf dem sie das erreichen, könnte unterschiedlicher nicht sein.

Kaffee: Der Turbo-Kick

Kaffee bringt dich schnell auf Trab. Das Koffein wird rasch vom Körper aufgenommen, und in nur 15 bis 30 Minuten steigt der Koffeinspiegel im Blut. Du fühlst dich sofort wacher, dein Herz schlägt schneller, deine Konzentration verbessert sich und du bist bereit, Höchstleistungen zu erbringen – sei es bei wichtigen Meetings, bevorstehenden Deadlines oder in jeder Situation, in der du voll und ganz präsent sein musst.

Allerdings gibt es einen Haken: Der „Kaffee-Kick“ ist oft nur von kurzer Dauer. Sobald der Koffeinspiegel sinkt, kann die Müdigkeit mit voller Wucht zurückkehren. Für empfindliche Menschen kann der Genuss von Kaffee außerdem mit unangenehmen Nebenwirkungen wie Herzrasen, Zittern, Magenbeschwerden oder Schlafstörungen einhergehen.

Matcha: Der sanfte Fokus

Im Vergleich dazu sorgt Matcha für eine sanfte, aber beständige Energie. Das Koffein wird durch das im Matcha enthaltene L-Theanin langsamer freigesetzt, was bedeutet, dass du keine rasante Achterbahnfahrt der Energie erlebst.

Stattdessen wirst du mit einem ruhigen und stabilen Fokus über mehrere Stunden hinweg unterstützt. Studien belegen, dass L-Theanin die Wirkung des Koffeins sogar noch optimiert: Du bleibst konzentriert, ohne nervös zu werden, und kannst dabei noch eine verbesserte Laune genießen.

Was Matcha besonders macht: Es fördert die Produktion von Alpha-Wellen im Gehirn, die mit einem Zustand der Entspannung und Kreativität assoziiert werden. Dieser Zustand ist ideal für Menschen, die in Ruhe und mit klarer Gedankenführung arbeiten möchten – ohne den Stress oder die Überstimulation, die oft mit anderen koffeinhaltigen Getränken verbunden sind.

 

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Gesundheitsvorteile im Vergleich

Herz und Kreislauf

Kaffee und Matcha haben beide positive Effekte auf das Herz-Kreislaufsystem, wenn sie in Maßen genossen werden. Kaffee enthält Antioxidantien, die Zellschäden vorbeugen und das Risiko für koronare Herzkrankheiten senken können. Ungefilterter Kaffee kann jedoch den Cholesterinspiegel erhöhen, weshalb gefilterter Kaffee hier die bessere Wahl ist.

Matcha überzeugt ebenfalls mit herzschützenden Eigenschaften. Der hohe Gehalt an Catechinen, insbesondere EGCG, senkt den Blutdruck, wirkt entzündungshemmend und schützt die Blutgefäße. Zudem kann Matcha den LDL-Cholesterinspiegel senken und so das Risiko für Herzkrankheiten mindern. Beide Getränke fördern die Herzgesundheit, doch Matcha punktet mit seiner sanfteren Wirkung.

Senkung des Krebsrisikos

Beide Getränke enthalten starke Antioxidantien, die das Risiko für bestimmte Krebsarten senken können. Kaffee liefert Chlorogensäure (CGA), die entzündungshemmend wirkt und vor allem bei Leber- und Darmkrebs als schützend gilt. Matcha bringt mit EGCG einen der wirksamsten natürlichen Radikalfänger ins Spiel.

Labortests zeigen, dass EGCG die Tumorbildung hemmen und das Wachstum bereits existierender Krebszellen verlangsamen kann. Auch wenn weitere Forschung notwendig ist, deuten die bisherigen Ergebnisse auf ein großes Potenzial hin.

Lebergesundheit

Kaffee ist ein bewährter Freund der Leber: Er senkt das Risiko für Fettleber, Zirrhose und sogar Leberkrebs. Und das gilt auch für entkoffeinierten Kaffee. Matcha bietet ebenfalls Schutz – aber in Maßen. Hochkonzentrierte Mengen, etwa durch Kapseln oder extrem starken Tee, können die Leber belasten. Bei ein bis zwei Tassen täglich ist das Risiko allerdings gering.

Orale Gesundheit

Ein oft übersehener Unterschied: Kaffee kann die Zähne verfärben und bei empfindlichen Menschen den Zahnschmelz angreifen. Matcha hingegen ist zahnschonend, wirkt antibakteriell und kann sogar das Wachstum kariesverursachender Bakterien hemmen. Für ein strahlendes Lächeln ist Matcha also eindeutig die bessere Wahl.

Umwelt & Nachhaltigkeit

Kaffee hat einen relativ hohen Wasserverbrauch in der Herstellung (über 100 Liter pro Tasse) und verursacht durch Monokulturen ökologische Probleme. Fairtrade- und Bio-Kaffee sind hier die bessere Wahl.

Matcha wird auf kleineren Plantagen, oft in Handarbeit, hergestellt. Allerdings ist sein CO₂-Fußabdruck durch Transport (aus Japan) nicht zu unterschätzen.

Tipp: Wer auf Regionalität achtet, kann sich bei beiden Getränken nach nachhaltigen Quellen umsehen.

Zubereitung: Zen oder Zischen?

Kaffee bietet Vielfalt pur: Espresso, Latte, Cold Brew, Cappuccino, Filterkaffee… Doch wer Qualität will, braucht oft auch Equipment: Mühle, Siebträger, Waage, Tamper – das kann schnell zur Wissenschaft werden.

Matcha dagegen verlangt nicht viel: heißes (nicht kochendes!) Wasser, einen Bambusbesen (Chasen), vielleicht ein Sieb – fertig. Die Zubereitung ist fast schon eine kleine Zeremonie, die zur Achtsamkeit einlädt. Doch auch mit diesem grünen Pulver kann man vielfältige Kreationen zaubern, von Dirty Matcha bis Limo oder Eistee. Und wer keine Zeit hat, mischt einfach Matcha in einen Smoothie, Joghurt oder Shake.

5 kreative Matcha-DrinksQuelle: alvarez / istock
Der Eis-Matcha-Latte ist der Sommer-Klassiker, es gibt jedoch viel mehr kreative Drinks mit dem Superfood

Gibt es zu viel des Guten?

Ja – sowohl bei Kaffee als auch bei Matcha kann ein Zuviel unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen. Zu viel Kaffee kann zu Nervosität, Schlafproblemen, Herzrasen oder Magenbeschwerden führen. Auch eine gewisse Abhängigkeit von Koffein ist möglich.

Matcha gilt zwar als sanfter, doch in hohen Dosen kann das enthaltene EGCG die Leber belasten. Zudem enthält auch Matcha Koffein, was bei übermäßigem Konsum ebenfalls zu Unruhe oder Schlafstörungen führen kann. Die einfache Lösung: in Maßen genießen.

Matcha oder Kaffee – Was passt besser zu dir?

Wähl Kaffee, wenn du …

  • schnelle Power brauchst und einen sofortigen Energieschub suchst.
  • Koffein gut verträgst und keine Probleme mit der schnellen Aufnahme von Koffein hast.
  • den klassischen Kaffee-Geschmack liebst und eine bewährte Tradition schätzt.
  • herbe Röstaromen und den typischen Kaffee-Geschmack zu schätzen weißt.
  • deinen Zuckerkonsum im Griff hast und keine zusätzliche Menge an Mikronährstoffen suchst.
  • nach einem günstigen Muntermacher suchst, der dir zuverlässig Energie bringt.

Wähl Matcha, wenn du …

  • anhaltende, sanfte Energie bevorzugst, die dich über einen längeren Zeitraum begleitet.
  • empfindlich auf Koffein reagierst und eine sanftere Wirkung bevorzugst.
  • gerne Neues ausprobierst und dich für verschiedene, spannende Geschmackserlebnisse öffnest.
  • grüne, erdige Noten magst und den einzigartigen Geschmack von grünem Tee genießt.
  •  von den vielen Antioxidantien und Mikronährstoffen profitieren möchtest, die Matcha zu bieten hat.
  • bereit bist, in hochwertige Qualität und Herkunft zu investieren, um das Beste aus deinem Getränk herauszuholen.

Finde die perfekte Wahl für dein Wohlbefinden

Beide Getränke haben ihre Vorteile, doch wenn es um die reine Gesundheitswirkung geht, hat Matcha die Nase vorn. Kaffee kann in übermäßigen Mengen oder für empfindliche Personen gesundheitliche Probleme wie Schlafstörungen, Magenbeschwerden oder sogar Herzrasen mit sich bringen. Matcha hingegen ist für die meisten Menschen besser verträglich und bietet zusätzlich einen positiven Einfluss auf den Blutdruck und das Cholesterin.

Wenn also Gesundheit und langfristige Energie deine Priorität sind, ist Matcha die gesündere Wahl. Natürlich hängt es von deinem Lebensstil und deinen Vorlieben ab – aber in Sachen gesunder Energie und nachhaltiger Wirkung hat Matcha eindeutig die besseren Karten.

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